Dieser Workshop lädt auf eine kreative Reise ein: Dunkel auf hell oder hell auf dunkel – Schrift ist stets Silhouette. Je mehr Fläche, je abwechslungsreicher der Umriss, desto faszinierender die Form. Nicht nur die Form einer Schrift kann faszinieren, sondern auch ihre Fläche, indem sie Projektionsgrund für Assoziationen und Vorstellungen wird. Ein flächig gefüllter Umriss belässt Weiteres im Ungefähren und beflügelt die Fantasie.
Verschiedene Schriften haben unterschiedliche Silhouette-Eigenschaften. Ein besonderes Gestaltungspotential bietet die Rotunda. Sie kommt – wie der Parmesan oder der Parmaschinken – aus der Emilia Romagna. Im späten Mittelalter entstand sie dort und blieb bis zur Renaissance populär. Die „Rundgotisch“, wie sie auch genannt wird, ist im Unterschied zu anderen gotischen Schriften auch heute noch gut lesbar. Ihrer Flächigkeit wegen eignet sie sich besonders gut, um reizvolle Buchstaben- und Wortsilhouetten sowie eindrückliche Textstrukturen zu kreieren. Unzählige Buchstabenvarianten lassen sich gestalten und mittels des Aufbrechens gewohnter Zeilen- und Textstrukturen zu kalligrafischen Kunstwerken verdichten.
Ein Workshop, der die spätmittelalterliche Rotunda würdigt und modern interpretiert.